Bewegungs-Freiheit durch Hanna Somatics

Hanna Somatics

Ein Wechselspiel zwischen Anspannen und Entspannen: Die eigenen Muskeln erspüren und sich freier bewegen, dabei können die Somatics-Übungen helfen – ein Gefühl zum Abheben.

Fehlhaltungen und Muskelschmerzen sind oft das Ergebnis täglicher Büroarbeit, von Sportunfällen oder alten Verletzungen. Hanna Somatics, eine Methode aus den USA, geht neue Wege, um Schmerzen spürbar zu lindern.

Der Schmerz kam immer wieder. Schoss ihm in den Rücken, lähmte ihn. In regelmäßigen Abständen war Jan krankgeschrieben, konnte einige Tage nicht arbeiten. Es musste nicht einmal eine schwere Last sein, die er hob. Einmal bückte er sich nur nach einem Spielzeug seines Sohnes und da war er wieder, der „Hexenschuss“.
Der 35-jährige Energieberater hat vieles ausprobiert: unzählige Arztbesuche, Stunden bei Physiotherapeuten oder Osteopathen – nichts half, die Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. „In der Regel habe ich vom Arzt eine Spritze bekommen und ein paar Termine für Physiotherapie, das war’s. Immer wurde nur das Symptom angegangen, nicht die eigentliche Ursache“, erzählt er. Seit Kurzem sind seine Probleme Geschichte.
Als er den bekannten Schmerz wieder spürte, entschloss Jan sich dazu, eine neue Behandlungsmethode auszuprobieren: Hanna Somatics. „Nach zwei Einheiten mit meinem Körpertherapeuten und einem Wochenende mit regelmäßigen Übungen war ich so fit, dass ich ohne Spritze und Schmerzmittel wieder arbeiten konnte“, beschreibt er seine ersten Erfahrungen mit einer Methode, die in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist.

Hanna Somatics, auch Hanna Somatic Education oder Clinical Somatics genannt, ist eine Methode, um chronische oder akute Muskelschmerzen, Bewegungseinschränkungen und deren Folgen zu beseitigen. Die Methode basiert auf den Forschungen des Amerikaners Dr. Thomas Hanna. Er nannte den Zustand chronisch angespannter Muskeln, die sich nicht mehr kontrollieren lassen, Ende der 1970er-Jahre erstmals sensomotorische Amnesie (SMA). Ursache dafür können Verletzungen, Fehlbelastungen, Auto- oder Sportunfälle, Operationen oder auch andauernder psychischer oder physischer Stress sein. Mithilfe von Hanna Somatics können Patienten lernen, die Kommunikation zwischen Muskulatur und Gehirn wiederherzustellen – und damit die Kontrolle über die Muskulatur.

So erging es auch Jan in den Sitzungen mit seinem Somatics-Coach. Zunächst erfolgte eine ausführliche Anamnese seiner Vorerkrankungen, seiner Körperhaltung, seiner Bewegungsmuster sowie seiner Schmerzbeschwerden. Jan wurde sich seiner Bewegungs- und Haltungsmuster, die sich über Jahre in seinem Gehirn eingebrannt hatten, bewusst: „Klar, als Energieberater bin ich auch mal draußen auf der Baustelle, aber ich sitze doch sehr viel am Schreibtisch, das prägt.“ Dann lernte er Stück für Stück, seine schmerzenden Muskelpartien gezielt an- und wieder zu entspannen. Erst als seine angespannten Muskeln wieder loslassen konnten, ging auch der Schmerz.

Seit Jan die Methode kennt, besucht er einmal pro Woche seinen Somatics-Coach. Zu Hause trainiert er täglich seine Atmung und seine Muskeln. Die persönliche Betreuung hilft ihm, die gelernten Übungen zu verfeinern, sie maßgeschneidert für seine Bedürfnisse zu kombinieren und immer wieder dazuzulernen. Jeden Abend nach der Arbeit überwindet er seinen inneren Schweinehund, der die Couch oft verlockender findet als die Yogamatte am Boden: „Ich mache diese Übungen, um meine Rückenschmerzen im Griff zu haben, bin danach aber auch richtig entspannt und ruhig. Es ist fast eine Art autogenes Training, das mir zusätzlich hilft, abends mit dem Stress des Tages abzuschließen und entspannt schlafen zu können.“ Mittlerweile hat er wieder begonnen, seine Muskeln aufzubauen. „Meine Haltung ist jetzt viel besser, ich stehe aufrechter, nicht mehr in gebeugter Schonhaltung wie früher.“

Die Selbstverantwortung zu erkennen, den eigenen Körper wieder genau zu spüren und den Weg aus dem Schmerz zu finden, das zu lehren ist der Anspruch von Hanna Somatics. Viele Methoden zur Schmerzreduktion beschäftigen sich nur mit bestimmten Bereichen des Körpers wie verspannten Schultern, schmerzenden Knien oder der Wirbelsäule. Oftmals gibt der Patient die Verantwortung an den Behandelnden ab. Hanna-Somatics-Körpertherapeuten sehen ihre Klienten als aktiv lernende Menschen. Sie arbeiten in Einzelsitzungen mit ihnen und leiten sie dabei an, die eigenen Muster zu erkennen und zu verändern.

Fazit

Jans Fazit bestätigt das: „Hätte ich früher von Hanna Somatics gewusst, hätte ich ganz sicher schon eher damit gearbeitet. Mich hat die Methode einfach überzeugt.“ rs //

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