Experten-Interview mit Hanna-Somatics-Lehrerin

Eine Yogamatte eignet sich als bequeme Unterlage für die Hanna-Somatics-Übungen.Wie ist Hanna Somatics überhaupt entstanden? Und wie funktioniert es? Wir stellen 4 Fragen an Martha Peterson, zertifizierte Hanna-Somatics-Lehrerin.

Wie entstand Hanna Somatics (HS)?

Dr. Thomas Hanna entwickelte die Methode über Jahrzehnte hinweg. Er arbeitete inter-disziplinär und ging völlig neue Wege. Als promovierter Philosoph und Vorsitzender der philosophischen Fakultät der Universität von Florida studierte er noch Neurophysiologie an der Medical School in Miami. Er praktizierte lange die Feldenkrais-Methode. In die Entwicklung von HS, das auf der Feldenkrais-Methode basiert, flossen wissenschaftliche Erkenntnisse aus Neurophysiologie, Stressforschung und Bewegungslehre ein.

Wie arbeiten Sie mit Ihren Klienten?

Wir arbeiten in Einzelsitzungen in sogenannten „Hands-on-Sessions“ mit den Klienten. Unter anderem gebe ich während der Übungen mit meinen Händen einen leichten Widerstand, z.B. wenn der Klient Bein oder Arm anspannt. Danach lässt er wieder kontrolliert locker. Diese Technik ermöglicht es, bis dahin unbekannte Muskelpartien gezielt anzusteuern und so zu behandeln.

Wie funktioniert HS?

Unsere Muskeln verspannen sich – gesteuert vom Gehirn – als Reaktion auf Stresssituationen, Verletzungen, sich täglich wiederholende Haltungsmuster oder andauernde seelische Belastung. Sie lassen nicht mehr locker. Da setzt HS an, als eine Art Erziehungsprozess, bei dem die Klienten lernen, diese Muskeln wieder willentlich anzusteuern und damit zu lockern. Es geht um aktive Bewegungslehre, nicht um passive Therapie. Die Menschen nehmen ihre Bewegungen, ihre Haltung bewusst wahr und können sie korrigieren – und damit Schmerzen vermeiden.

Wer kann von HS profitieren?

Wir alle, denn wir leben in einem Körper und müssen bzw. wollen uns bewegen. Viele von uns leiden unter Stress, sind durch alte Gewohnheiten in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. HS ist eine neue Herangehensweise an Schmerzlinderung und kann z. B. bei Spannungskopfschmerzen, Gelenk-, Muskel-, Nacken- und Rückenschmerzen, Beschwerden durch einseitige, eingefahrene Bewegungen und bei Unfallverletzungen eingesetzt werden.

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