Ab in den (K)urlaub

Yoga hilft, die eigene Körpermitte wiederzufinden und innere Ausgeglichenheit zu erlangen.Aquafitness statt Strandliege, Ernährungsberatung statt Völlerei am Büffet: Gesundheitsreisen liegen im Trend. Laut Umfragen ist es 36 Prozent der Deutschen besonders wichtig, sich im Urlaub der Erholung von Körper und Seele zu widmen und etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Ein Überblick.

Schon der Panorama-Bergblick aus dem Hotelfenster gibt einem irgendwie das Gefühl: Alles wird gut! Nach Stress im Job und zunehmendem Zwacken im Rücken ist es auch höchste Zeit für eine Auszeit vom Alltag. Auf einer Gesundheitsreise soll es nur ums eigene Wohlbefinden gehen. Das warme Wasser der Thermalquellen ist eine Wohltat für Körper und Seele und gibt Kraft für das anschließende Gerätetraining unter therapeutischer Aufsicht. Und damit auch die Entspannung nicht zu kurz kommt, steht später noch ein Achtsamkeitstraining auf dem Programm.

Aktiv für die eigene Gesundheit
Dass Reisen mit Gesundheits-Mehrwert auch bei Jüngeren zunehmend im Trend liegen, hat mit einem allgemein gestiegenen Gesundheitsbewusstsein zu tun – immer mehr Menschen wird klar, dass sie für den Erhalt ihrer physischen und psychischen Leistungsfähigkeit aktiv etwas machen können und müssen. Denn im Alltagstrubel kommt die Vorsorge oft zu kurz. Da ist der Urlaub eine gute und manchmal sogar die einzige Gelegenheit, etwas für sich zu tun: Den guten Vorsätzen Taten folgen lassen und die Ausdauer trainieren. Dem Stress in Job und Familie Paroli bieten und Entspannungsmethoden erlernen. Sich Tipps geben lassen, wie gesunde Ernährung im Alltag gelingen kann. Dazu kommt: In fremder Umgebung ist der Ansporn größer, dranzubleiben. Was in Eigenregie oft nicht klappt, gelingt unter professioneller Anleitung und motiviert durch Gleichgesinnte. Die Reisebranche hat sich auf diesen Bedarf eingestellt und bietet Gesundheitsreisen aus einer Hand an. Gesundheitstourismus, Medical-Wellness-Urlaub, Kurreise, Präventionsreise oder Pauschalkur – das sind die Schlagworte, unter denen solche Angebote zu finden sind. Teilweise gibt es sogar Reisen, die in direkter Kooperation mit Krankenkassen entwickelt wurden.
Was man genau unter einer „Gesundheitsreise“ zu verstehen hat, ist nicht klar definiert. Im Allgemeinen verwendet man den Begriff für einen Erholungsurlaub mit gesundheitlichem Mehrwert, mit dem man seine Gesundheit erhalten und eventuell auch bestehende körperliche Probleme mildern will. In angenehmer Urlaubsatmosphäre tut man seinem Körper etwas Gutes und kann dabei in der Regel auf medizinische oder präventive Leistungen zugreifen wie ärztliche Gesundheits-Checks, Massagen, Sporttherapie oder Entspannungstraining.

Basenfasten in Bayern oder Ayurveda in Asien
Die Auswahl an Zielen und Behandlungsschwerpunkten ist groß. In Deutschland sind Städte mit Bädertradition – die klassischen Kurorte – und Regionen mit wohltuendem Klima auf gesundheitsbewusste Reisende eingestellt. Entspannen Sie also im Allgäu oder anderswo bei Schwefelwannenbad, Naturmoorpackung oder progressiver Muskelentspannung. Tauchen Sie ab in warme Thermalquellen oder die Kunst des Basenfastens, bekommen Sie den Kopf frei bei einem Anti-Stress-Seminar oder erleben Sie die ganze Bandbreite der Thalasso-Therapie im Reizklima der deutschen Nord- und Ostseebäder. Auch das europäische Ausland bietet attraktive Ziele. Neben Österreich werben traditionsreiche Heilbäder Osteuropas wie Marienbad in Tschechien mit stilvollem Kuren und umfassenden Erholungs-Arrangements. Viele Orte in Spanien und Italien sind spezialisiert auf Angebote rund um Thermal-Reha und Fango mit mediterranem Flair. Wer auch sein Fernweh kurieren will, kann seinen Reiseradius erweitern. Das Tote Meer etwa ist bekannt für Klimakuren bei Hautproblemen und Allergien. Und die Heilkraft fernöstlicher Gesundheitstraditionen wie TCM, Ayurveda und Yoga können Sie ganz authentisch in Fernost kennenlernen und inmitten tropischer Vegetation zu Ihrer eigenen inneren Mitte finden.
Hört sich an wie Wellness pur? In der Tat gibt es Überschneidungen zu Wellness-Urlaub. Während dieser meist auch den Beautybereich im Focus hat, bietet eine Gesundheitsreise mehr qualifizierte Anwendungen und Programme für Bewegung und gezielte Entspannung, und das meist in einem etablierten und anerkannten Kurort. Sie sind hier selbst für Ihre Gesundheit aktiv, zum Beispiel bei Rückenschule oder Herz-Kreislauf-Training unter physiotherapeutischer Aufsicht. Dafür gewährt unter Umständen sogar die Krankenkasse einen Zuschuss. Und wo liegt dann der Unterschied zur klassischen Kur? Bei einer sogenannten stationären Vorsorge- oder Rehabilitationskur (zur ambulanten Kur siehe Kasten links) sucht die Krankenkasse die Einrichtung aus, in der Sie wohnen, essen und alle Therapien und Anwendungen erhalten. Sie zahlt auch die Kosten für Unterbringung und Behandlung und erstattet teilweise die Fahrtkosten. Bei einer Gesundheitsreise dagegen tragen Sie solche Kosten ganz oder überwiegend selbst. Dafür können Sie frei wählen, wann Sie sich die Auszeit vom Alltag gönnen und wohin die Reise gehen soll. Unabhängig von starren Behandlungsplänen bleibt mehr Zeit für entspannte Urlaubsmomente. Aber egal ob als Kururlaub bei konkreten Beschwerden oder als Anti-Stress-Auszeit zwischendurch: Eine Gesundheitsreise ist eine lohnende Investition in unser wertvollstes Gut: körperliches Wohlbefinden und seelische Ausgeglichenheit. mk //

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