Experten-Interview mit Endokrinologen Dr. med. Janßen

Experteninterview mit Dr. med. Onno Janßen

Wir stellen 3 Fragen zum Thema Hashimoto und Schwangerschaft an Dr. med. Onno Janßen, Endokrinologe und Privatdozent aus Hamburg.

Herr Dr. Janßen, beim Thema Schwangerschaft halten Sie die Begleiterkrankungen von Hashimoto für problematischer als Hashimoto selbst. Warum?

Hashimoto geht oft mit Übergewicht einher oder auch mit polyzystischem Ovar-Syndrom, einer Hormonstörung, bei der zu viele männliche Geschlechtshormone produziert werden. Sie sind oft die eigentlichen Ursachen für Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten.

Heißt das, Sie raten Frauen mit Hashimoto und Kinderwunsch von Thyroxin-Tabletten ab?

Auf keinen Fall! Übergewichtigen Frauen empfehle ich, abzunehmen. Aber zur optimalen Entwicklung des Kindes ist die Kontrolle der Schilddrüsenfunktion der Mutter unerlässlich. Ihr TSH-Wert sollte bei einer Schwangerschaft unbedingt eingestellt werden und unter 2,5 liegen.

Wie erklären Sie, warum so viel mehr Frauen als Männer an Hashimoto leiden?

Es liegt nahe zu sagen, es hänge an den Östrogenen. Aber tatsächlich wissen wir nicht, warum acht Prozent der Frauen daran erkranken, aber nur ein Prozent der Männer.

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