Was ist Reef-Safe-Sonnenschutz?

Korallenriff

Wer eine gesunde Sommerbräune sein Eigen nennen und sich zudem vor zu viel UV-Strahlung schützen möchte, verwendet ein Sonnenschutzprodukt. Doch wussten Sie, dass dadurch hochsensible Ökosysteme in Ozeanen und anderen Gewässern zerstört werden können? Zeit, daran etwas zu ändern und auf umweltfreundliche Sonnencremes umzusteigen, die unsere Riffe schützen! 

Die Auswahl an Sonnenschutzprodukten ist mittlerweile riesig, vom Spray bis zur Creme, mit Extra-Anti-Aging-Schutz oder als Sensitive-Gel für Allergiker. Was jedoch auch traurige Gewissheit ist: Viele der von uns aufgetragenen Sonnenschutzmittel beeinträchtigen unsere Umwelt immens – vor allem die Ozeane und alles Leben in ihnen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die sensiblen Ökosysteme in Flüssen und Seen.

Chemische UV-Filter zerstören Ökosysteme

„So ein bisschen Sonnencreme im Meer, was kann das schon schaden?“, fragt sich jetzt wahrscheinlich so manch einer. Viel mehr, als man vermutet: Denn aus einer Untersuchung der US-amerikanischen Meeresbehörde NOAA ging hervor, dass jedes Jahr bis zu 6 000 Tonnen Sonnenschutzmittel weltweit in den hochsensiblen Ökosystemen von Korallenriffen landen. Dort richten die abgespülten Cremes oder Lotionen erheblichen Schaden an, denn einige der enthaltenen Substanzen zerstören junge Zellen, was zur sogenannten Korallenbleiche führt. Das Ergebnis: Ehemals bunt schillernde Riffe verwandeln sich in tote Mondlandschaften. Ein wichtiges Meeresökosystem und Heimat zahlreicher Pflanzen und Tiere, die durch die Vernichtung ihres Lebensraums auszusterben drohen, ist somit unwiderruflich zerstört. Diese Problematik hat beispielsweise in Indonesien zu einem Absterben von 27 Prozent der Riffe innerhalb der letzten 30 Jahre geführt. Eine beängstigende Entwicklung. Doch nicht jede Sonnencreme, beziehungsweise jeder UV-Filter, beeinträchtigt die Natur in diesem Maße. Schuld an der Misere sind chemische Sonnenschutzfilter, wie Octinoxate, Octocrylene oder Oxybenzone, welche übrigens nicht nur der Umwelt schaden, sondern auch beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können und zudem im Ruf stehen, hormonell in unseren Körpern zu wirken und das Krebsrisiko zu erhöhen.

Erste Schutzmaßnahmen

Als Reaktion auf die immer weiter fortschreitende Zerstörung der Korallenriffe erließ der Pazifikstaat Palau ein Verbot bestimmter Sonnenschutzmittel, das Anfang dieses Jahres in Kraft trat. Erlaubt ist nur biologisch abbaubarer Sonnenschutz, der ohne schädliche Chemikalien auskommt. Auch der US-Bundesstaat Hawaii hat ähnliche Maßnahmen eingeleitet. Zwei Vorreiter in Sachen Umwelt­schutz, denen in Zukunft sicher viele weitere folgen werden.
Natürlich ist auch die Kosmetikindustrie in Zugzwang, da Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer wichtiger werden. Deshalb verzichten viele Firmen, wie beispielsweise Weleda, Caudalie, Lavera oder Pierre Fabre, auf schädliche Inhaltsstoffe in ihren Sonnenschutzprodukten und setzen auf Filtertechnologien wie beispielsweise mineralische UV-Filter, die nicht nur schonend zur Haut, sondern auch für die Umwelt sind. Eine schöne Entwicklung, die Hoffnung macht.

Tipp
Fürs Schnorcheln bietet sich UV-Kleidung aus Lycra an. So müssen Sie sich nicht erneut eincremen und können Sonnenschutzmittel einsparen.

Das können Sie tun

Schauen Sie beim Kauf einer Sonnencreme unbedingt auf die INCI-Liste, die die enthaltenen Inhaltsstoffe ausweist. Tauchen hier Begriffe wie Oxybenzon, Octinoxat, Benzophenone oder Ethylhexyl Methoxycinnamate auf, sollte das Produkt besser nicht in Ihrem Warenkorb landen. Auch praktische Apps wie CodeCheck ermöglichen es, Präparate direkt im Laden auf mögliche schädliche Inhaltsstoffe zu überprüfen. Den Weltmeeren, aber auch unseren heimischen Seen und Flüssen wird ein bewusster Umgang mit Sonnenschutzprodukten ohne Frage guttun!
Sie sehen also, es ist gar nicht so schwer, der Umwelt etwas Gutes zu tun, ohne dabei den eigenen wichtigen Hautschutz aus dem Blick zu verlieren. Denn bereits kleine Veränderungen können Großes bewirken. ml //

Kurz gefasst: Chemische vs. mineralische Sonnenschutzfilter

Chemische Lichtschutzfilter sind lösliche UV-Filter, die in die Haut eindringen. Dort nehmen sie die energiereiche UV-Strahlung auf und wandeln sie in ungefährliche Wärmestrahlung um.
Mineralische UV-Filter wirken aufgrund der reflektierenden physikalischen Eigenschaften nicht löslicher Mineralien, die als Mikropartikel in den Produkten enthalten sind. Dazu gehört zum Beispiel Zink. Im Gegensatz zu den chemischen Filtern dringen die mineralischen nicht in die Haut ein, sondern bleiben auf ihrer Oberfläche, wo sie das Licht reflektieren, streuen und brechen.

Unsere Produktempfehlungen

AVÈNE SONNENFLUID SPF 50+: Das Sonnenfluid ist ideal für sonnenempfindliche Haut und schützt vor UV-A- und UV-B-Strahlen. Das enthaltene Thermalwasser aus Avène schenkt zusätzlich beruhigende Pflege. Das Fluid zieht schnell ein und sorgt für einen matten Teint.→ Zum Produkt

CAUDALIE ANTI-FALTEN SONNENCREME GESICHT LSF 30: Die Anti-Falten-Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor UV-A- und UV-B-Strahlen und vor lichtbedingter Hautalterung. Das enthaltene biologische Weintraubenwasser spendet intensive Feuchtigkeit.→ Zum Produkt

WELEDA EDELWEISS SENSITIV SONNENMILCH LSF 30: Die wasserfeste Edelweiß-Sonnenmilch schützt zuverlässig mit mineralischen UV-Filtern. Mit Bio-Sonnenblumenöl und einem Auszug aus Bio-Edelweiß pflegt sie die Haut. Frei von Nanopartikeln.→ Zum Produkt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

10 + eins =