Unerfreuliches Nachspiel

Auch in Deutschland treten Geschlechtskrankheiten wieder häufiger auf. medpex erklärt, woran man sie erkennt und wie sie am besten behandelt werden können.

In den vergangenen Jahren hat sich ein natürlicher Inhaltsstoff zum heimlichen Star der Kosmetikbranche entwickelt: Was, wenn die Erinnerung an das Date mehr ist als ein heißer Gedanke? Wenn es nicht in den Fingern zuckt, eine SMS zu schreiben, sondern es ganz konkret im Intimbereich juckt? Dann stehen die Chancen hoch, dass eine Geschlechtskrankheit im Spiel ist. Und nein, niemand muss sich schämen, es kommt häufiger vor, als man denkt. Gerade in Städten tauchen sexuell übertragbare Krankheiten wieder vermehrt auf. Syphilis, Tripper oder Genitalherpes haben auch in Deutschland zugenommen. Laut einer Studie der WHO stecken sich weltweit pro Tag mehr als eine Million Menschen mit einer solchen Krankheit an. Verursacht werden sie entweder von Bakterien oder von Viren. Sollte also nach dem Sex etwas jucken, Ausschlag entstehen oder Ausfluss auftreten, vielleicht sogar als Eiter erkennbar, helfen Urologe und Gynäkologe weiter. Sie klären zunächst ab, seit wann welche Symptome vorhanden sind, und untersuchen anschließend den Intimbereich. Eine Geschlechtskrankheit sollte man niemals abtun und unbehandelt lassen. Nicht zuletzt kann man weitere Partner anstecken, deren sexuelle Gesundheit dann ebenfalls beeinträchtigt ist.  

SYPHILIS UND TRIPPER GUT BEHANDELBAR

Infektionen mit Chlamydien, dem Humanen Papillomvirus (HPV) und Tripper, Syphilis sowie Trichomoniasis zählen zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten in Deutschland. Sie können auch ohne Symptome auftreten. Deshalb ist eine regelmäßige Vorsorge wichtig, teilweise wird diese auch von der Krankenkasse übernommen. Sowohl die Syphilis als auch Gonorrhö, landläufig als Tripper bekannt, sind inzwischen gut behandelbar. Die Inkubationszeit bei beiden beträgt durchschnittlich zwei Wochen. Der Verlauf der Syphilis wird in drei Stadien unterteilt, die zum Teil Jahre andauern und bis hin zur Demenz führen können. Im ersten Stadium bilden sich an Penis oder Vulva Ausschläge, dabei sind Träger hochinfektiös und Sex führt hier bei etwa 30 Prozent der Begegnungen zu einer Ansteckung. Im Jahr 2019 wurden etwa 8 000 Fälle in Deutschland gemeldet, mehr als 90 Prozent davon betreffen Männer. Bei der Gonorrhö geht das RKI regional sogar von einer Verzehnfachung der Fälle zwischen 2001 und 2019 aus. Symptom dieser Krankheit ist ein eitriger Ausfluss. Wichtig: Sie lässt sich auch durch Oralverkehr übertragen!

IMPFUNG GEGEN HP-VIREN

Gegen die HP-Viren, die Feigwarzen sprießen lassen können, gibt es inzwischen eine Impfung, die möglichst früh verabreicht werden sollte, also vor dem ersten Sex. Darüber hinaus lassen sich die Folgen mit Cremes, Lasertherapie oder Kyrotherapie, einer Behandlung mit Kälte, entfernen. Anders als bei Syphilis oder HIV/AIDS bieten Kondome gegen HPViren nur einen eingeschränkten Schutz. Menschen können sich mit diesen Viren auch anstecken und sie weitergeben, ohne selbst Warzen zu bilden, sodass sie jahrelang unerkannt Überträger sein können. Eine sexuell übertragbare Krankheit, die Männer wie Frauen befällt, jedoch bei Letzteren eher Symptome auslöst, ist die Trichomonaden-Infektion. Hier werden Einzeller – oft von der Harnröhre des Mannes in die Vagina der Frau – übertragen und verursachen dort Juckreiz und Ausfluss. Die gute Nachricht ist, dass die Behandlung meist unkompliziert ist. Der Partner oder die Partnerin sollte sich jedoch auf alle Fälle mit behandeln lassen. Wichtig ist grundsätzlich bei allen Infektionen, die Behandlung bis zum Ende durchzuführen und alle diejenigen zu informieren, die vielleicht auch mit einem flauen Gefühl an die gemeinsam verbrachten Stunden denken.

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