Winter-Blues und Winterdepression

Zugegeben, es war schön mal wieder einen richtigen Winter mit Schnee und Eis zu erleben, doch genug ist genug. So langsam vermisse ich die Sonne und ihre Wärme und mit jeder Woche andauernder Kälte befürchte ich mehr und mehr dem Winter-Blues zu erliegen. Und plötzlich kann ich Menschen verstehen, die alljährlich unter einer Winterdepression leiden. Zu den bekannten Symptomen einer depressiven Verstimmung gesellt sich bei der Winterdepression zu allem Übel noch ein vermehrter Appetit mit Heißhunger auf Süßes. Antriebslosigkeit und vermehrter Süßigkeitenkonsum nicht nur für die Psyche kein positiver Zustand. Wie gut, dass auch der längste Winter einmal zu Ende geht.

Ursachen der Winterdepression

Unter Medizineren ist die Winterdepression unter der Abkürzung SAD bekannt. Sie beschreibt eine saisonal abhängige Depression, die schon in der Antike bei Hippokrates und Aretaios Erwähnung findet. Der Winter-Blues als eine mildere Form der depressiven Verstimmung wird dementsprechend als subsyndromale SAD (s-SAD) bezeichnet.
Eine Ursache der Winterdepression liegt im Tageslicht-Mangel während der kalten Jahreszeit. Kürzere Tage mit einer geringeren Helligkeit regen die lichtempfindliche Zirbeldrüse (Epiphyse) zu einer erhöhten Ausschüttung von Melatonin an. Dieses für die Steuerung des Schlafrhythmus zuständige Hormon lähmt den Antrieb und wirkt einschläfernd. Nach Ansicht des Psychiaters Dr. Peter Whybrow wird so ein Winterschlaf vorbereitet, der beim heutigen Menschen aber nicht mehr stattfindet. Zudem wir angenommen, dass während der lichtarmen Jahreszeit der chemische Botenstoff Serotonin zu wenig ausgeschüttet wird, was die Depression fördert.

Behandlungsmethoden von Winterdepressionen

Auch wenn es Ihnen in Ihrem niedergeschlagenen Zustand schwer fällt, treiben Sie Sport! Denn körperliche Aktivität steigert durch die Ausschüttung körpereigener Glückshormone das psychische Wohlbefinden. Halten Sie sich so oft wie möglich und bei jedem Wetter an der frischen Luft auf. Je heller es draußen ist, desto besser. Wenn Sie sich viel in Räumen aufhalten müssen, sollten Sie für Helligkeit sorgen. Desweiteren sollten Sie sich mit Freunden treffen, viel Lachen und einfach Dinge tun, die Ihnen Freude bereiten.
Zur Unterstützung können Sie Johanniskrautpräparate aus der Online Apotheke einnehmen. Natürliche Arzneien, die für eine ruhige Nacht und einen entspannten Tag sorgen, eignen sich ebenfalls. Zu beachten ist, dass es bei der Einnahme von Johanniskraut mit anderen Arzneien zu Wechselwirkungen kommen kann.
Stellt ein psychiatrischer Facharzt eine schwerwiegende Winterdepression fest, so kann diese mit Hilfe von Medikamenten, einer Lichttherapie oder aber auch mit Hilfe einer kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden. Besonders die Lichttherapie wird seit Mitte der Neunzigerjahre häufig angewandt. Der Patient sitzt hierbei täglich vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang jeweils maximal eine Stunde vor einem Lichtgerät mit etwa 2.500 Lux. Nur ein bis zwei Wochen dieser künstlichen Verlängerung des Tages genügen den Winter ohne Depressionen zu überstehen.
(Ein wichtiger Hinweis: Eine seelische Verstimmung ist keine Seltenheit und auch keine Bagatellerkrankung. Falls Sie aus Ihrer Depression nicht herauskommen oder diese sich sogar verschlimmert, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.)

Zum Glück werden die Tage schon deutlich länger. Ist nur noch abzuwarten bis wann die Temperaturen wieder ansteigen und wir endlich wieder aus unserem Winterschlaf erwachen können.

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