Erste Hilfe bei kleinen Unfällen (3): Verletzungen und Wundversorgung

In unserer neuen Serie „Erste Hilfe bei kleinen Unfällen“ geben wir Ihnen wichtige Fakten und nützliche Tipps zu alltäglichen Verletzungen oder Krankheiten. Heute: Kleine Verletzungen und Wunden

Kleine Verletzungen

Ob im Haushalt, beim Sport, Spielen oder im Straßenverkehr – jederzeit kann es zu Unfällen mit kleineren oder größeren Verletzungen kommen. Dabei können allgemeine Kenntnisse in der Wundversorgung sehr hilfreich sein.

Aus welchen Maßnahmen zur Wundversorgung die Erste Hilfe besteht, richtet sich im Wesentlichen nach Art und Schweregrad der Verletzung.

Arten der klassischen Bagatellverletzungen sind:

  • Schnitt- und Stichwunden
  • Schürfwunden
  • Platzwunden

Brauche ich einen Arzt?

Bei kleineren Verletzungen wie Schnitt- oder Schürfwunden reicht oft der Einsatz des Erste-Hilfe-Schrankes. Doch woran erkennt man, ob ein Arzt oder medizinische Betreuung notwendig sind?
Ein Arzt sollte immer dann aufgesucht werden, wenn Sie unsicher sind oder Zweifel haben, wie schwerwiegend eine Verletzung ist oder, ob die Wunde eventuell genäht werden soll.
Außerdem in folgenden Fällen:

  • wenn die Wunde klafft, das Blut pulsierend aus der Wunde fließt bzw. die Blutung nicht gestillt werden kann
  • wenn sich die Wunde rötet, schmerzt, anschwillt oder pocht
  • falls sich Fremdkörper in der Wunde befinden, wie z.B. Glassplitter
  • falls es sich um eine menschliche oder tierische Bisswunde handelt
  • falls sich die Wunde im Gesicht befindet
  • wenn kein ausreichender Tetanusschutz mehr besteht

Generell gilt „Lieber einmal mehr zum Arzt gehen als einmal zu wenig“!

Wundversorgung

Die Erstversorgung von offenen Wunden verhindert nicht nur größere Blutverluste – die schnelle und richtige Wundbehandlung hat auch großen Einfluss darauf, wie gut die Wundheilung verläuft. Die Maßnahmen zur Wundversorgung richten sich dabei nach Art und Schweregrad der Verletzung.

Folgende Regeln sind zu beachten:

  1. Denken Sie daran, die Hände immer mit Wasser und Seife zu waschen, bevor Sie eine Wunde behandeln.  Tragen Sie Einweghandschuhe – zum eigenen Schutz und um Infektionen vorzubeugen.
  2. Die Wunde vorsichtig reinigen, indem Sie Verunreinigungen und Schmutzpartikel entfernen. Spülen Sie die Wunde unter fließendem, kaltem Wasser oder Kochsalzlösung aus. Sollten Fremdkörper wie z.B. Glassplitter in der Wunde stecken: Bitte nicht selbst entfernen – dies sollten Sie dem Arzt überlassen.
  3. Die Wunde desinfizieren.
  4. Die Schnitt- oder Schürfwunde mit einem passenden Pflaster versorgen. Ein Pflaster schützt die verletzte Stelle vor Bakterien und weiteren Verschmutzungen.

Tipp: Spezielle Pflaster, die Sie in der Apotheke erhalten können, enthalten zusätzlich antibakteriell wirksames Silber, das das Risiko von Infektionen reduziert.

  1. Achten Sie bei der Auswahl des Pflasters darauf, dass die Wundauflagefläche größer ist als die Wunde.
  2. Schneiden Sie das Pflaster auf Ihre Bedürfnisse zu. Möchten Sie ein Pflaster auf eine Fingerkuppe, zwischen zwei Finger oder ein Gelenk kleben, schneiden Sie auf beiden Pflasterseiten keilförmige Stücke heraus.
  3. Berühren Sie beim Abziehen der Schutzfolie auf keinen Fall die Wundauflagefläche.
  4. Versuchen Sie, das Pflaster faltenfrei anzubringen.

Tetanusschutz

Bei der Therapie jeder Wunde ist der Tetanusschutz zu bedenken, denn die meisten Fälle von Tetanus (Wundstarrkrampf) entstehen durch akute Hautverletzungen bei fehlender oder unzureichender aktiver Immunisierung. Wenn die letzte Impfung gegen Tetanus länger als fünf Jahre her ist, sollte sie besser aufgefrischt werden. Besteht bei Ihnen hingegen noch keine Grundimmunisierung, ist eine aktive Tetanusimpfung empfohlen.

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