Indische Gewürzexplosion

Indische Gewürze

Die indische Küche hat es in sich: Eine Vielfalt an Gewürzen fordert unsere Geschmacksnerven heraus. Wir nehmen Sie mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise und stellen Ihnen vier traditionelle Rezepte vor, die sich ganz leicht nachkochen lassen.

Eine Tasse heißen Chai-Tee zum Entspannen, ein Lassi aus dem Kühlregal im Supermarkt oder Chutneys zum Dippen von Gegrilltem – typisch indische Leckereien sind auch bei uns immer häufiger zu finden. Die Größe des Landes und seine kulturellen Unterschiede spiegeln sich in der Küche Indiens: Sie ist äußerst vielfältig und vor allem für den Einsatz und die Kombination unterschiedlicher, zum Teil sehr scharfer Gewürze bekannt. Zu den Grundnahrungsmitteln zählen Reis, Weizen und Hülsenfrüchte. Reis ist fester Bestandteil vieler Gerichte wie zum Beispiel Biryani oder Pilaw. Aus Weizen werden Brote wie Naan, ein fluffiges Hefebrot, oder das fladenartige Chapati zubereitet, die zu vielen Mahlzeiten serviert werden. Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Kichererbsen sind Hauptzutat für ein Nationalgericht Indiens: das sogenannte Dal. Für das Dal werden die Hülsen vor der Zubereitung entfernt, dann werden die Hülsenfrüchte zerkocht, bis ein Brei entsteht, und kräftig gewürzt. In Indien gibt es Hunderte Dal-Rezepte mit unterschiedlichen Kombinationen aus Gewürzen, Joghurt und Gemüse.

Vegetarisch vs. Fleisch

Für Vegetarier ist die indische Küche besonders reizvoll, da sie neben Reis, Weizen und Hülsenfrüchten hauptsächlich auf Gemüse basiert. Die Gemüseauswahl ist von den verschiedenen klimatischen Regionen abhängig und reicht von Auberginen, Kartoffeln und Tomaten bis hin zu Kürbissen und Blattgemüse wie Spinat und Senfblättern. Auch Obst wie Mango, Jackfrucht oder Banane ist in Indien sehr beliebt. Tamarinde zum Beispiel wird auch als „indische Dattel“ bezeichnet, sieht aus wie eine übergroße Erdnuss und schmeckt süß bis säuerlich.

Fleisch spielt in der traditionellen indischen Küche aus kulturellen und sozialen Gründen eine eher kleine Rolle. Oft wird es nicht in großen Portionen, sondern als Beilage gegessen und dann vorwiegend Geflügel, Ziegen- oder Lammfleisch. Vor allem Hühnerfleisch ist eine beliebte Zutat in Fleischgerichten oder Currys. Ähnlich wie beim Dal gibt es auch beim Curry, einer Art würzigem Ragout, zahlreiche Varianten. Es wird zu Reis oder Brot serviert.

Im Gegensatz zu Fleisch sind Milchprodukte in Indien von großer Bedeutung. Insbesondere Joghurt und Ghee, ein indischer, sehr aromatischer Butterschmalz, sind Zutat in vielen Speisen.

Kleine Gewürzkunde

Ihre große Gewürzvielfalt macht die indische Küche besonders spannend. Viele Gerichte bieten ein wahres Feuerwerk an Gewürzen und fordern unseren europäischen Geschmackssinn bisweilen ganz schön heraus. Kein Wunder also, dass so mancher Inder europäisches Essen als zu fad empfindet. Am bekanntesten ist wohl das Currypulver. Die Gewürzmischung besteht aus verschiedenen Komponenten, deren Zusammensetzung variiert. Meist sind Koriander, Kurkuma, Pfeffer und Kreuzkümmel enthalten. Koriander ist fester Bestandteil der indischen Gewürzküche – sowohl das frische Kraut als auch die gemörserten Samen. Frischer Koriander sieht ähnlich aus wie glatte Petersilie und hat einen sehr eigenen, leicht scharf-bitteren Geschmack. Anders die Samen: Sie schmecken herb-würzig bis leicht süßlich und werden geröstet oder zerkleinert verwendet. Im Gegensatz zum Koriander, an den sich viele erst gewöhnen müssen, ist Zimt auch bei uns sehr beliebt: Die getrocknete Rinde des Zimtbaums, die es in groben Stücken, Stangen oder als Pulver gibt, mag fast jeder. Ceylon-Zimt gilt als Sorte mit dem feinsten Aroma.

Kreuzkümmel wird in Indien als Cumin bezeichnet, hat einen unverwechselbar intensiven Geschmack und ist häufige Zutat in Curry-Gerichten. Die Samen werden zerstoßen oder geröstet mitgekocht. Sehr beliebt sind auch Ingwer- und Kurkumaknollen. Während Ingwer in frischer Form auch hierzulande bekannt ist, gibt es Kurkuma eher in Pulverform zu kaufen. Es schmeckt leicht bitter und erdig und verleiht den Gerichten eine intensive Gelbfärbung. Frische Knollen sorgen für ein volles Aroma und sollten erst kurz vor Verwendung zerkleinert werden. Kardamom ist bei uns in Form von getrockneten Fruchtkapseln oder zu Pulver vermahlenen Samen erhältlich und sorgt für ein sehr intensives eukalyptusartiges Aroma.

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