Was verursacht innere Unruhe?

Innere Unruhe

Nervosität gehört zur Grundausstattung menschlicher Emotionen. In Maßen leistet sie wichtige Dienste – zum Dauerzustand sollte die innere Unruhe aber nicht werden. 

Die Hungersnöte früherer Zeiten schienen der Vergangenheit anzugehören, das Automobil war gerade erfunden und auch ansonsten schien vieles bergauf zu gehen. Seine Zeitgenossen um das Jahr 1900 herum hätten eigentlich viele Gründe, zufrieden zu sein, fand der Psychiater Richard von Krafft-Ebing. Sein Umfeld aber folgte dieser Logik nicht. „Gemütlich, ruhig, gesund ist der moderne Kulturmensch keineswegs“, hielt der in Graz tätige Mediziner 1885 fest. „Der Wurm, der an der Frucht des Kulturlebens nagt und Lebensfreude und Lebensenergie unzähliger Menschen vergiftet, ist die sogenannte Nervosität.“
Damit beschrieb der Psychiater eine Modekrankheit, die zu seiner Zeit zahlreichen Sanatorien ihr Auskommen bescherte. Das Großstadtleben, politische Sorgen, Genussmittel, Karrierestreben – Gründe für die Nervenschwäche fanden Psychiater viele. Sie griff in einem solchen Ausmaß um sich, dass Krafft-Ebing, wie andere auch, sogar von einem „nervösen Zeitalter“ sprach. Der Begriff der Nervosität ist geblieben, doch seine Bedeutung hat sich verschoben. Sei es eine Prüfung, ein Auftritt oder ein Date – bei Nervosität denken wir heute eher an die Ausnahmesituationen des Alltags als an therapeutischen Handlungsbedarf. Aufregung, Spannung und Hibbeligkeit sind ja tatsächlich Dinge, die in Maßen harmlos sind, und innere Unruhe gehört zur emotionalen Grundausstattung des Menschen.

Evolutionsgeschichtlich sinnvoll

Als solche ist sporadische Nervosität nicht nur nicht schädlich, sie kann Menschen sogar zu Bestform verhelfen. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol lösen nicht nur Herzrasen, feuchte Hände und ein flaues Gefühl im Magen aus, sie schärfen auch die Wahrnehmung und bewirken die Aktivierung der Körperkräfte. Evolutionsgeschichtlich ist das sinnvoll: Die Nervosität erleichtert es Menschen in Extremsituationen, entweder die Flucht anzutreten oder aber in den Kampf zu starten.

Doch innere Unruhe kann auch chronisch werden. Dann belastet sie das Gemüt in Form von ständiger Sorge und Anspannung. Bei Nervosität setzt der Körper dieselben Stoffe frei wie bei Angst und Therapeuten erleben häufig, dass sich beide Zustände kaum unterscheiden. Wird die innere Unruhe zum Dauerzustand, führt sie zu permanenter Alarmbereitschaft, zu ständiger Überlastung.

Was zerrt an den Nerven?

Nicht nur mit Selbstunsicherheit, Gereizt- und Schlappheit ist die ständige Nervosität verbunden. Dem einen schlägt die innere Unruhe auf den Magen, ein anderer kann nicht schlafen. Wieder andere plagt eine verkrampfte Muskulatur, so schmerzen bald Rücken, Schultern oder der Kopf. Weil das Immunsystem geschwächt ist, nehmen auch Erkältungskrankheiten zu – was oft neuen Stress hervorruft.
Über die Ursachen, die hinter der inneren Unruhe stecken, ist mit alledem jedoch noch nichts gesagt. Manchmal sind es organische Krankheiten wie ein Nierenleiden, eine gestörte Funktion der Schilddrüse oder Diabetes. Nervosität gehört auch zu zahlreichen seelischen Leiden: zur posttraumatischen Belastungsstörung zum Beispiel, zu Depressionen oder auch Angstkrankheiten. Aber nicht immer muss es gleich eine psychische Krankheit sein. Manchmal ist es einfach nur die Lebensphase, die an den Nerven zerrt. Wenn der Arbeitsalltag oder das Familienleben so belastend ist, dass kaum mehr Zeit zur Erholung bleibt, strapaziert das auch robuste Naturen.
Schon der Psychiater Krafft-Ebing notierte vor mehr als hundert Jahren: „Wer andauernd schlecht schläft, sich matt und müde fühlt, mit der Berufsarbeit nicht mehr gut vorwärts kommt, nur mehr mit Anstrengung und Unlust sein Tagespensum leistet, wer durch die kleinen Sorgen und Verdrießlichkeiten des Alltagslebens ungewöhnlich affiziert und irritiert wird, wer auf geistige Arbeit und Gemütsbewegungen Druck im Kopf, Blutandrang, Herzklopfen, Beklemmungsgefühle verspürt, der ist nervenschwach.“
Die Neurasthenie, wie die Nervenschwäche damals im Fachjargon hieß, wird heute nicht mehr so häufig diagnostiziert. Dem Gegenmittel von damals aber sagt man bis heute gute Erfolge nach. Es lautet: Erholung. jl //

Tipps, um Nerven zu bewahren

  • Weil ständige innere Unruhe viele Ursachen haben kann, ist der Gang zum Hausarzt angeraten.
  • Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training können wieder zu einem klaren Kopf verhelfen.
  • Wenn die Sorgen überhandnehmen: Machen Sie sich bewusst, dass das Katastrophenszenario in Ihrem Kopf nur eine Möglichkeit von vielen ist.
  • Bei einem stressigen Alltag ist es sinnvoll, regelmäßige Freiräume festzulegen: für Sport, zum Musizieren, für Treffen mit Freunden oder einfach zum Nichtstun.
  • Prioritäten setzen: Was muss wirklich heute passieren, kann nicht auch etwas bis morgen warten?
  • Morgens kein Frühstück, aber zwei Kännchen Kaffee und dabei die E-Mails checken – manche Gewohnheiten begünstigen die innere Unruhe, lassen sich aber ohne viel Aufwand verändern.

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