Gesunde Haustiere (inkl. Checkliste für die Hausapotheke)

Tierisch gesund

Genau wie wir Menschen werden auch Tiere manchmal krank und ein Gang zum Tierarzt ist nötig. Wie Sie Ihrem Liebling den Arztbesuch erleichtern und zur Gesundheit Ihres Tieres beitragen können, haben wir für Sie zusammengefasst!

Mit geschätzten 30 Millionen Haustieren in Deutschland haben Tierärzte eine Menge zu tun. Denn eines ist sicher: Geht es dem Vierbeiner gut, fühlt sich auch der Mensch wohl. Die häufigsten Patienten sind nach wie vor Hund und Katze, aber auch Kleintiere wie Zwergkaninchen und Meerschweinchen gehören dazu. Neben der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung und den Impfterminen gibt es viele Gründe für einen Tierarztbesuch: Bei Hunden und Katzen werden oft Krallen- und Bissverletzungen, aber auch chronische Erkrankungen wie Herz- oder Nierenleiden behandelt. Kleintiere hingegen leiden häufig an Zahnfehlstellungen oder Magen-Darm-Erkrankungen.

Prävention zu Hause

Tiere zeigen Schmerzen oft erst sehr spät an, ein aufmerksames Beobachten ist daher das A und O. Kommt Ihr Liebling, wenn es Futter gibt? Ist die Futteraufnahme normal? Insbesondere Meerschweinchen und Kaninchen müssen sofort zum Tierarzt, wenn sie das Fressen einstellen. Anders als Hund und Katze haben sie einen Stopfmagen und können nur verdauen, wenn Futter nachkommt. Ohnehin ist der Kot ein wichtiges Indiz für die Gesundheit des Tieres. Durchfall und Verstopfung sind immer Alarmzeichen. Und auch auf das Trinkverhalten sollten Sie ein Auge haben. Trinken Hunde oder Katzen mehr als sonst, kann dies zum Beispiel auf eine Nierenerkrankung hinweisen und sollte schnellstmöglich untersucht werden.

Fühlt sich die Schnauze heiß an? Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt zeigen, wie man Fieber misst, sodass Sie auch zu Hause die Temperatur überprüfen können. Die Normaltemperatur bei Hund und Katze liegt bei 37,5 bis 39 Grad Celsius, bei Kaninchen und Meerschweinchen ist sie aufgrund des schnelleren Stoffwechsels mit 38 bis 39 Grad Celsius etwas höher. Auch das Gewicht kann zu Hause kontrolliert werden und sollte alle ein bis zwei Wochen in eine Liste eingetragen werden. Dafür das Tier auf den Arm nehmen, sich auf die Waage stellen und das eigene Gewicht vom Wert abziehen. Für Kleintiere oder Tierbabys lohnt sich die Anschaffung einer Babywaage, diese wiegt nämlich auch in Grammeinheiten noch sehr genau. Größere Hunde können auf speziellen Waagen beim Tierarzt oder Tierbedarfshandel gewogen werden.

Stumpfes, struppiges Fell und häufiges Jucken? Das kann ein Indiz für Flöhe oder Milben sein. Hunde, Freigänger-Katzen und Kleintiere in Außenhaltung sollten Sie im Frühling und Sommer außerdem regelmäßig nach Zecken absuchen.

Einen positiven Einfluss auf die Gesundheit von Haustieren hat auch die artgerechte Haltung. Hinterfragen Sie immer mal wieder, ob Ihre Haltung noch den Bedürfnissen Ihres Lieblings entspricht und was Sie eventuell verbessern können.

Kontrolle ist besser

Tierärzte empfehlen, auch gesunde Tiere einmal jährlich durchchecken zu lassen. Da Hunde und Katzen nicht mehr unbedingt jedes Jahr geimpft werden müssen, ist die regelmäßige Kontrolle umso wichtiger, um eventuelle Erkrankungen schon frühzeitig zu erkennen. Anders sieht es bei Kaninchen aus. Hier wird mittlerweile sogar eine halbjährliche Impfung gegen gefährliche Kaninchenkrankheiten empfohlen. Bei Kleintieren ist außerdem ratsam, circa alle drei bis vier Monate den Kot untersuchen zu lassen. Auch wenn die Tiere nicht draußen leben, können Parasiten wie Fadenwürmer und Kokzidien durch Wiesenfutter oder Heu eingeschleppt werden. Aufgrund ihres sehr empfindlichen Verdauungstrakts ist eine prophylaktische Wurmkur, wie es sie für Hund und Katze gibt, nicht empfehlenswert. Bei Hunden und Freigänger-Katzen empfehlen Tierärzte, generell vierteljährlich zu entwurmen, zumal eine Kotuntersuchung nicht zu hundert Prozent zuverlässig ist. Gerade bei Hunden wird so der Ansteckung mit dem gefährlichen Fuchsbandwurm vorgebeugt.

Entspannter Tierarztbesuch

Hat sich Ihr Tier verletzt, verhält sich anders als sonst oder Sie stellen Auffälligkeiten bei den oben angesprochenen Punkten fest, sollten Sie nicht zögern und zum Tierarzt fahren. Obwohl Ihrem Liebling dort geholfen wird, bedeutet der Besuch meist puren Stress. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Halter ruhig bleiben und den Tierarztbesuch so entspannt wie möglich gestalten. Schon im Vorfeld können Sie einiges tun, um Ihr Tier auf diese Stresssituation vorzubereiten. Hunde sollten die Praxis mit Positivem verbinden. So können Sie zum Beispiel während der Gassirunde einen Abstecher zu Ihrem Tierarzt machen, sodass sich Ihr Liebling ein Leckerli abholen kann oder nur kurz auf die Waage stellen muss. Bei Katzen funktioniert diese Methode leider nicht. Um ihnen den Tierarztbesuch zu erleichtern, bieten viele Arztpraxen von Hunden getrennte Katzen-Warte- und Sprechzimmer an. Im Idealfall dürfen die getigerten Patienten den Behandlungsraum genauestens inspizieren, bevor sie untersucht werden. Ein Tipp, der auch für Kleintiere funktioniert, ist die Gewöhnung an die Transportbox. Stellen Sie die Box ins Zimmer oder Gehege und trainieren Sie zum Beispiel durch Klickern das stressfreie Betreten der Box. So wird der Tierarztbesuch nicht nur für Ihr Tier, sondern auch für Sie entspannter – versprochen!

Für den Notfall

  • Bewahren Sie Ruhe!
  • Suchen Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt auf! Hängen Sie für den Ernstfall eine Liste mit der Telefonnummer Ihres Tierarztes, Notdienstnummern am Wochenende und der Nummer einer Tierklinik in Ihrer Nähe an die Pinnwand.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt ab, was in Ihre tierische Hausapotheke gehört. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen ist es sinnvoll, einige Mittel zu Hause zu haben.

Das gehört in die tierische Apotheke:

  • digitales, schnelles Fieberthermometer
  • Waage
  • Zeckenzange und Flohkamm
  • Magenschonkost für Hund oder Katze
  • Päppelfutter für Kleintiere
  • Jodsalbe
  • Verbandsmaterial zur Erstversorgung

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