Die Schilddrüse: Kleine Drüse mit großer Wirkung

Die Schilddrüse ist ein kleines, aber sehr wichtiges Organ, das für den Stoffwechsel eine zentrale Rolle spielt. Bei einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse gerät die Hormonproduktion aus dem Gleichgewicht. Das Chaos im Körper nimmt seinen Lauf.

Sie ist klein, sieht schmetterlingsförmig aus und liegt im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes – die Rede ist von der Schilddrüse. Hauptaufgabe der Schilddrüse ist die Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Hormone stimulieren unterschiedliche Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper. T4 und T3 beeinflussen unter anderem den Energiestoffwechsel, das HerzKreislauf-System und den Magen-Darm-Trakt. Darüber hinaus sind sie für das Knochenwachstum, die Muskulatur und die körperliche Entwicklung wichtig und wirken sich ebenso auf die Psyche aus.

Für die Hormonproduktion ist das Spurenelement Jod für jeden Menschen wichtig. Die Schilddrüse benötigt ausreichend Jod, um die Schilddrüsenhormone T4 und T3 bilden zu können. Da der Körper Jod nicht selbst herstellen kann, muss es in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden. Der tägliche Jodbedarf eines gesunden Erwachsenen liegt bei etwa 200 Mikrogramm. Durch jodiertes Speisesalz und den regelmäßigen Verzehr von Spinat, Hühnereiern, Roggenbrot, Milchprodukten und Seefischen, wie zum Beispiel Kabeljau, Schellfisch oder Scholle, lässt sich der tägliche Jodbedarf in der Regel decken. Ist dies nicht der Fall, kann sich die Schilddrüse durch einen Jodmangel vergrößern und zu einer Struma, beziehungsweise zu einem Kropf am Hals führen; in einem späteren Verlauf können unter anderem Schluck- und Atembeschwerden auftreten. Eine ausreichende Versorgung mit Jod ist bei gesunden Menschen daher die wichtigste Vorsorgemaßnahme. Wer unter einem Jodmangel leidet, der sollte nach Absprache mit einem Arzt individuell dosierte Jodtabletten einnehmen. Durch eine ausgewogene Ernährung ist eine Überdosierung in der Regel nicht zu befürchten.

Ist die Schilddrüse gesund, befinden sich die Schilddrüsenhormone im Gleichgewicht – wir bemerken nichts von den Stoffwechselvorgängen in unserem Körper. Gerät jedoch die Hormonproduktion aus dem Lot, liegt also eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse vor, kann das mit verschiedenen Beschwerden einhergehen.


Hinweis

Dieser Artikel gibt einen Einblick in das Thema und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; keinesfalls ersetzt er einen Arztbesuch. Um das gesundheitliche Wohlbefinden zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktion der Schilddrüse behandeln zu lassen.1 (atw)

1Wird eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse nicht behandelt, können lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. Eine unbehandelte Überfunktion kann zu einer sogenannten thyreotoxischen Krise führen. Symptome sind zum Beispiel ein beschleunigter Puls, hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen und Muskelschwäche. Werden die Symptome nicht behandelt, kann das zu Bewusstseinsstörungen und im schlimmsten Fall zur Bewusstlosigkeit führen. Eine lang bestehende und unbehandelte Unterfunktion kann in seltenen Fällen zu einem sogenannten Myxödem-Koma mit verlangsamter Atmung, niedriger Körpertemperatur und gleichzeitigem Blutdruckabfall führen. Eine intensivmedizinische Behandlung ist in diesem seltenen Fall notwendig.

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