Erste Hilfe bei Insektenstichen

Gegen Insektenstiche

Summ, summ, summ … Keine Gartenparty ohne das bedrohliche Summen. Tagsüber plagen uns Bienen und Wespen, abends rauben uns Mücken die Nerven und wollen unser Blut. Die meisten Insektenstiche oder -bisse jucken, brennen und schmerzen, sind aber in der Regel harmlos. Drei bis fünf Prozent der Deutschen reagieren jedoch allergisch auf Insektengift, vor allem auf das der Wespen und Bienen. Allergiker sollten daher stets ein Notfall-Set mit Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin bei sich haben. 

Allergien sind nicht jedem immer bekannt, da sie sich auch erst im Laufe des Lebens herausbilden können. Rufen Sie daher sofort den Notarzt, wenn Sie nach einem Insektenstich Symptome wie Blässe, Atemnot, Schweißausbrüche, Herzrasen und Übelkeit oder Erbrechen feststellen. Gefährlich auch für Nicht-Allergiker: Stiche ins Auge, in den Mund oder im Mundbereich. Auch hier muss professionelle Erste Hilfe angefordert werden. Lutschen Sie bei einem Insektenstich im Mund sofort einen Eiswürfel, um die Einstichstelle zu kühlen. Eine Schwellung könnte die Atemwege verengen.

Erste Hilfe aus Muttis Trickkiste

Nach einem harmlosen Insektenstich oder -biss können Sie die Stelle mit einfachen Hausmitteln behandeln: Ein kalter Umschlag, ein angefeuchteter Würfelzucker, Spucke oder Eiswürfel kühlen und lindern den Juckreiz ebenso wie -Essigwasser, Teebaum-öl, Zwiebel- oder Zitronensaft, die zusätzlich auch desinfizierend wirken. Widerstehen Sie dem Drang, sich zu kratzen, das macht es nur noch schlimmer. Drücken Sie stattdessen sanft auf die Wunde oder massieren Sie sie leicht. Sie können die Stelle auch mit Wärme behandeln: Ein Wachstropfen reicht beispielsweise schon – oder ein Metalllöffel mit einer Temperatur von circa 45 Grad Celsius. Die Wärme soll das Eiweiß zerstören, das den Juckreiz auslöst. Anschließend können Sie die Schwellung kühlen.

War die Biene der Übeltäter, dann kratzen Sie den Stachel, der möglicherweise in der Haut steckt, mit einem Fingernagel umgehend weg. Der Stachel der Biene hat einen Muskel, der nach dem Einstich weiterhin Gift in die Haut pumpt. Hier ist Schnelligkeit gefragt. Fackeln Sie daher nicht lange, indem Sie erst nach einer Pinzette suchen.

Das raten Arzt und Apotheker

Zur Abwehr von Insekten gibt es in der Apotheke Repellents, die frühzeitig auf die Haut aufgetragen werden sollten. Diese Präparate halten Insekten fern und können so in Risikogebieten vor der Übertragung von Infektionen schützen. Gegen Bremsen, Fliegen, Stechmücken und Zecken helfen beispielsweise Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin, wobei Letzteres hautfreundlicher ist. Beide Wirkstoffe sind tropentauglich. Ätherische Öle hingegen bieten keinen zuverlässigen Schutz gegen Stechmücken. Ihre Wirkungsdauer fällt kürzer aus als bei anderen Repellents. Sogenannte Antihistaminika in Tablettenform können vorbeugend eingenommen werden, wenn Sie wissen, dass Sie allergisch sind oder Sie den Sommer zum Beispiel im schönen, aber mückenreichen Skandinavien verbringen. In Cremes und Gelen lindern sie den Juckreiz, falls es Sie doch erwischt hat. Intensiver wirken jedoch Produkte, die niedrig dosiertes Kortison enthalten und der Entzündung entgegenwirken. Besprechen Sie Ihre Urlaubspläne mit Ihrem Arzt oder Apotheker – unter Umständen reisen Sie in ein Risikogebiet und dann sollten Sie sich dort auch vor möglichen Infektionen durch Insekten schützen. Reagieren Sie heftig auf Insektenstiche, sollten Sie sich von einem Allergologen beraten lassen.

Sonderfall Zecke

Zecken können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen. Das FSME-Virus kann zu einer Gehirnhautentzündung führen, die im schlimmsten Fall tödlich ist. Gegen FSME können Sie sich, wenn Sie in einem Risikogebiet leben oder dort Aktivurlaub machen, impfen lassen. Borreliose ist eine Infektionskrankheit, bei der Bakterien innere Organe, das Nervensystem, Gelenke, Muskulatur und Bindegewebe befallen. Die Erkrankung wird mit Antibiotika behandelt. Bemerken Sie nach einem Stich eine Rötung mit hellem Zentrum, die sich ausdehnt, sollten Sie zum Arzt gehen. Wanderröte ist ein Anzeichen für Borreliose.

Suchen Sie Ihren Körper nach Zecken ab, wenn Sie in der Natur unterwegs waren. Sind Sie von einer Zecke gebissen worden, können Sie den Blutsauger mit einer Zeckenkarte aus der Apotheke oder einer Pinzette, deren Spitzen nach innen gewinkelt sind, entfernen. Die Sauger leben in Deutschland vorzugsweise an Waldrändern, Lichtungen oder Bächen. Sie bewegen sich am Boden, halten sich im Unterholz oder Gebüsch und an Gras-halmen auf. Im Vorbeigehen lassen sie sich von Mensch oder Tier mitschleifen. (kb)

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