Erste Hilfe bei kleinen Unfällen (12): Muskelkrämpfe

Muskelkrämpfe

Wer häufig unter Muskel- und Wadenkrämpfen oder regelmäßigen schmerzhaften Verspannungen leidet, sollte zunächst nach den Ursachen forschen und sie möglichst abstellen.

Jeder Muskel setzt sich aus einer Vielzahl von Fasern zusammen. Über die mit ihnen verbundenen Nerven geschieht die Weiterleitung von Reizen, die das Gehirn aussendet, um die Muskelfasern zur Muskelanspannung anzuregen. Nach jeder Muskelanspannung muss anschließend wieder eine Muskelentspannung erfolgen. Bei unwillkürlichen Nervenreizen, wie sie bei Muskelkrämpfen auftreten, ist der Muskel aber nicht mehr in der Lage, sich zu entspannen.

Mögliche Ursachen von Muskelkrämpfen

Durch Überlastungen kann es zur Ermüdung und Stoffwechselstörungen in der Muskulatur, sowie Irritation der Nervenbahnen kommen, worauf der überforderte Muskel mit Krämpfen reagiert.

Die Ursache für sporttypische Muskelkrämpfe kann oft eine Störung des Elektrolythaushalts sein. Bei hohen Außentemperaturen oder starkem Schwitzen sind solche Muskelkrämpfe häufig auf einen Kochsalzmangel, einen Mangel an Magnesium, sowie auf einen hohen Flüssigkeitsverlust zurückzuführen.

Treten die Muskelkrämpfe nicht unter Belastung, sondern vor allem im Ruhezustand auf, liegt nicht selten ein Calciummangel vor. Bei nächtlichen Wadenkrämpfen hingegen scheint der Magnesiummangel die vorherrschende Ursache zu sein. Auch Kälte kann Muskelkrämpfe auslösen, was häufig dann der Fall ist, wenn jemand aus der Wärme plötzlich in die Kälte kommt. Psychischer Stress, sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können ebenso dazu führen, dass sich Muskeln verkrampfen.

Häufig ist die ungenügende Versorgung unseres Körpers mit dem Mineralstoff Magnesium Ursache für Wadenkrämpfe. Damit wir uns ungehindert bewegen können, müssen Muskeln richtig arbeiten. Egal ob Gehen, Laufen, Springen oder Greifen – das richtige Verhältnis von Magnesium, Calcium, Kalium und Natrium sorgt für die reibungslose Steuerung von An- und Entspannung der Muskeln. Ist zu wenig Magnesium vorhanden, verkrampft der Muskel.

Nächtlicher Wadenkrampf

Wadenkrämpfe äußern sich durch plötzliche auftretende, stechende Schmerzen in der Wade, einen verhärteten Muskel und schmerzhafte Verspannung. Rund 40 Prozent der Deutschen leiden laut Schätzungen regelmäßig unter Wadenkrämpfen. Betroffen sind meist Sportler, Frauen, Schwangere und Senioren. In vielen Fällen treten die Verhärtungen nachts auf. Nächtliche Wadenkrämpfe stören erheblich den Schlaf.

Was tun bei akutem Wadenkrampf?

Wer akut eine Muskelkrampf-Attacke erleidet, kann sich zunächst damit helfen, die betroffene Region zu überdehnen. Bei einem Wadenkrampf streckt man das Bein im Sitzen und zieht mit beiden Händen den Vorderfuß langsam, aber kräftig in Richtung Oberkörper. Diese Stellung nun so lange einhalten, bis der Krampf spürbar abklingt. Eine leichte Lockerungsmassage verschafft ebenfalls Erleichterung. Darüber hinaus hilft die sofortige und längerfristige Einnahme von hoch dosiertem Magnesium die Muskulatur zu entspannen.

Übrigens: Dass Wadenkrämpfe häufig nachts auftreten, liegt oftmals an den natürlichen Schwankungen des Magnesiumspiegels: in den frühen Morgenstunden sinkt die Magnesium-Konzentration im Körper. Um dem morgendlichen Absinken des Magnesiumspiegels gezielt entgegenzuwirken, sollte die Magnesium-Einnahme am bestens abends erfolgen.

Was können Sie darüber hinaus tun?

Um der Erschöpfung der Muskeln zu begegnen, helfen nach einem akuten Muskelkrampf leichte Massagen und Wärme. Bei andauernden Verspannungen führen oft schon eine bewusstere Körperhaltung oder die Vermeidung von ungesundem Stress zum Erfolg. Ebenso werden Entspannungsübungen (Yoga, Autogenes Training) und ein gezielter Aufbau der Tiefenmuskulatur empfohlen. Denken Sie daran beim Sport nicht immer an die Belastungsgrenze zu gehen und viel dabei zu trinken.

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