Adieu, Zigaretten – Endlich Nichtraucher!

Ihre Sucht zu besiegen ist das Ziel vieler Raucher. Mit der richtigen Strategie können auch langjährige starke Raucher den Absprung schaffen

Auf dem Höhepunkt seiner Raucherkarriere brachte es Jakob Heinz auf drei Schachteln am Tag. „Ich habe jede Pause zum Rauchen genutzt“, erzählt der 48-Jährige, der damals, vor sechs Jahren, als Linienbusfahrer mit den Zigaretten seinen Stress bekämpfte. Dass er heute ganz ohne auskommt, verdankt er einem Zufall. Im Wartezimmer seines Betriebsarztes entdeckte er den Prospekt zur Aktion „Rauchfrei 2006“: Es galt, ab dem 1. Mai vier Wochen lang nicht zu rauchen. Wer das schaffte, konnte 2500 Euro gewinnen. Die gleiche Summe gab es für Nichtraucher, die einen entwöhnungswilligen Raucher dabei unterstützten.

Jakob Heinz hatte doppeltes Glück: Er schaffte den Ausstieg und gewann zusammen mit seiner Partnerin den ausgeschriebenen Preis. „Das Geld“, sagt er, „war ein zweites Geschenk. Aber der eigentliche Gewinn ist, dass ich nicht mehr rauche.“

Nach 30 Jahren Schluss gemacht

Mehr als 44 000 Personen beteiligten sich an der bundesweit größten Nichtraucheraktion, zu der das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf – gerufen hatte.

Weltweit nahmen rund 100 Länder an der Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teil. „In Deutschland haben mittlerweile ungefähr 260 000 Raucher bei den Aktionen mitgemacht, dazu kommen etwa 200 000 Nichtraucher, die sie unterstützt haben“, rechnet Dr. Martina Pötschke-Langer vom DKFZ vor. Die Aktion ermutigt nicht nur viele Raucher zum Mitmachen, sie ist auch sehr erfolgreich. Eine Befragung der Teilnehmer der Rauchstoppkampagne aus dem Vorjahr ergab: 32 Prozent verzichteten noch zwölf Monate später auf den Tabakgenuss.

Ein Abschied für immer

Jakob Heinz ist überzeugt, dass er sich für immer von der Zigarette verabschiedet hat. Wie schafft er das, der 30 Jahre lang nicht ohne auskam? Zum einen mit dem festen Willen durchzuhalten und zum anderen mit der Unterstützung durch die Lebensgefährtin und die beiden Töchter. „Die Große hat mich jeden Abend ermuntert und mir gesagt, dass ich das schaffe“, erzählt Heinz. Die Belohnung für den Verzicht genießt er täglich: Das Atmen geht besser, das Treppensteigen fällt leichter, das Essen schmeckt leckerer, der Schlaf ist ruhiger. Vor allem aber hat er mehr Zeit – Zeit, die er paffend auf der Terrasse stand und jetzt mit der Familie verbringt. Sogar der Qualm der rauchenden Kollegen kann ihn nicht mehr verführen: „Er stößt mich nicht ab, aber er zieht mich auch nicht an“, berichtet Jakob Heinz, der mittlerweile als Lkw- Fahrer arbeitet. „Ich wundere mich selbst, wie einfach es ist.“

Apotheken Umschau / GesundheitPro.de

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